Freitag, 12. Juli 2013

Homemade Steinofen-Pizza

Vor über zwei Jahren habe ich Mr. F einen Pizzastein aus Schamott zum Geburtstag geschenkt - wir haben zu dem Zeitpunkt öfter mal Pizza selbst gemacht und kurz vorher sogar angefangen, den Teig immer selbst zu machen. Der Pizzastein sollte unsere Pizzen revolutionieren. Anfangs war ich unsicher, ob Mr. F sich überhaupt darüber freuen würde. Auch hatte ich Angst, dass es ein "selbstsüchtiges" Geschenk sein könnte, weil ich selbst gerne einen gehabt hätte, zu dem Zeitpunkt aber leider keinen Backofen hatte.

Aber ich muss sagen, dass es eines der BESTEN Geschenke war, die ich ihm jemals gemacht habe. Mr. F war sogar so begeistert, dass er zwischenzeitig auch seiner Mutter einen geschenkt hat (siehe P. P. S. ganz unten!). Da ich nun einen eigenen Backofen habe, wollte ich auch für meine Wohnung einen Pizzastein haben!


Das besondere an diesen Schamottsteinen ist, dass sie im vorgeheizten Backofen sehr heiß werden, dem Pizzateig die Feuchtigkeit entziehen, der Boden knusprig wird, aber der Belag dabei trotzdem saftig bleibt. Die Pizzen sind damit auch ruckzuck fertig. Die Backzeit pro Pizza dauert ca. 8 Minuten. Wenn man den Stein ein paar mal benutzt hat, nimmt er auch etwas von dem Pizzaaroma an und die Pizzen werden immer besser und bekommen tatsächlich das Steinofen-Aroma, das man sonst nur aus der Pizzeria kennt. Ehrlich gesagt finde ich unsere Pizzen mittlerweile so gut, dass ich schon ein paar Mal beim Essengehen in der Pizzeria enttäuscht war.

Für den Teig haben wir mit der Zeit verschiedene Rezepte ausprobiert. Einmal haben wir den Teig sogar 2 Tage reifen lassen und jeden Tag etwas mit Mehl und Wasser "gefüttert". Zurück kommen wir aber doch immer wieder zu unserem allerersten Teigrezept. Es geht verhältnismäßig schnell und wird dennoch außergewöhnlich gut. Die einzige Anpassung ist, dass wir ab und zu einen Schuss Honig anstelle von Zucker zur Hefe-Mischung geben.


Am Tomatensoßen-Rezept nehmen wir immer wieder kleine Änderungen vor und haben noch nicht DAS ultimative Rezept entdeckt. Einzig, dass die Soße ruhig überwürzt sein darf, haben wir schon herausgefunden. Wenn es als Pastasauce fast schon zu salzig, zu scharf und zu kräuterig wäre, ist es als Pizzasoße genau richtig. Zumindest für unseren Geschmack!

Sowohl Mr. F's als auch meinen Pizzastein habe ich bei pizzastein4u.de bestellt. Ich habe beide Male ein Set aus Pizzastein, 2 Pizzaschaufeln und einem Edelstahl-Pizzaroller gewählt. Für meinen Ofen brauchte ich ein Sondermaß, was nach einigen Problemchen dann doch ausgezeichnet geklappt hat - die Kommunikation mit dem Team war äußerst freundlich und unkompliziert. Die zwei Schaufeln sind ziemlich praktisch, denn während man eine Schaufel benutzt, um die aktuelle Pizza rein und raus aus dem Ofen zu bugsieren, kann man auf der zweiten Schaufel schon die nächste Pizza vorbereiten. Wir nutzen die Schaufeln auch gleichzeitig zum Servieren der Pizzen.


Der einzige Nachteil für das Öko-Herz ist, dass man den Backofen mit dem Pizzastein ca. eine Stunde lang bei der Höchsttemperatur vorheizen muss. "Energieverschwendung", flüstert mein Gewissen, aber das Teufelchen in mir (ebenfalls Pizzaliebhaber!) sagt, dass man es ja nicht so häufig macht und es ab und zu schon vertretbar ist. Für den Pizzageschmnack lohnt es sich definitv.

Noch ein paar Tipps zur perfekten Pizza:
  • den Teig gut kneten - je mehr man knetet, desto besser wird er!
  • anschließend schön dünn ausrollen (geht zur Not auch mit einer Flasche anstelle eines Nudelholzes).
  • die Holzschaufel gut bemehlen, bevor man den Teig darauf platziert ... sonst kriegt man die Pizza sobald sie belegt ist nicht mehr von der Schaufel runter auf den Stein gewuppt!
  • Familienpizzen machen und nicht für jeden eine einzelne, weil die Pizzen nacheinander und nicht gleichzeitig fertig werden - so kann jeder von jeder Pizza was naschen, alle essen gemeinsam und man kann mehrere Sorten durchprobieren.
  • weniger Käse ist mehr und damit es wirklich wie beim Italiener wird: Belag AUF den Käse!
  • ... und wo wir schon beim Käse sind: original Büffel Mozzarella (anstelle von banalem Streukäse) macht die Pizza noch ein kleines bisschen perfekter ;-)

Mein Fazit: Pizzastein - nie mehr ohne!





P. S. auf dem Pizzastein kann man übrigens auch Brot backen und ihn als Brotbackstein benutzen ;-)
P. P. S. Mr. F hat seiner Mama übrigens einen etwas dünneren Pizzastein von amazon.de geschenkt, da sie einen Backofen mit Auszug hat und wir Angst hatten, der dicke Schamottstein könnte dafür zu schwer sein. Der etwas dünnere "Vesuvo V38301"-Pizzastein aus Cordierit (anstelle von Schamott) funktioniert aber auch sehr gut!

7 Kommentare:

Lyndywyn hat gesagt…

Oh ich hätte auch so gerne einen Pizzastein. Sehe das wie Dein Teufelchen, soo oft macht mans ja auch wieder nicht. Aber T. ist genau aus dem Grund des langen Vorheizens strickt dagegen. Naja. Man kann nicht jede Schlacht gewinnen und die Küche ist eben 'sein Revier'. *lach*

Viele Grüße und weiterhin viel Freude mit dem Stein!

KleinesGehopse hat gesagt…

Das klingt ja wirklich super! :)

Ehrlich gesagt, von Pizzasteinen habe ich bis dato zwar schon gehört, mir aber nie Gedanken drum gemacht. Ich dachte immer: "sowas braucht man nicht." Aber wenn ich Deinen Blogpost so lese, stelle ich fest, dass ich anscheinend etwas verpasse ohne einen Pizzastein ;)

Liebe Grüße

Anonym hat gesagt…

Lauter tolle Tipps,vorallem die Idee mit der Familienpizza vielen Dank.

Aber wenn du ein schlechtes Gewissen wegen 1 Stunde vorheizen hast dann schau dir mal das hier an.

http://www.lorieesser.com/massenmord-an-buffelkalber-fur-mozzarella-in-italien/

oder

http://www.tierrechtsstimme-entlemax.de/2013/05/21/massenmord-an-b%C3%BCffelk%C3%A4lber-f%C3%BCr-mozzarella-in-italien/

dagegen ist energievergeudung Garnichts!!!

da ess ich dann lieber gewöhnlichen Käse. Ich wusste das bisher auch nicht, hab aber auch nie bewusst Büffelmozarella gekauft. Inzwischen reduziere ich Milchprodukte so oder so und achte auf Demeterqualität. 100% sicher sein kann man sich natürlich nie.

Trotzdem weiter guten Appetit

Liebe Grüße

Franzi

anni hat gesagt…

@ Lyndywyn - es lohnt sich aber wirklich. Vielleicht lässt sich T. ja doch noch irgendwann erweichen ;-)

@ KleinesGehopse - ich kann es wirklich nur empfehlen. Wenn man gerne Pizza isst und sie auch ab und zu zuhause macht, ist so ein Pizzastein wirklich eine gute Investition!

@ Franzi - vielen Dank für die Links! Das wusste ich noch nicht :-( Ich dachte gerade, dass die Büffelmozzarellaproduktion nicht so "grausam" ist, weil es nicht so eine Massenproduktion ist wie bei regulären Kuhmilchkäsesorten. Denn bei "gewöhnlichem Käse" ist es leider genau das gleiche - auch Kühe müssen kalben, um Milch zu geben und die Kälbchen erwartet leider auch kein bessers Schicksal als die Büffelkälber.

Ich mache es wie du: meinen Milchkonsum habe ich ebenfalls reduziert und Käse kaufe ich auch fast ausschließlich in Bioqualität. Mittlerweile sind eh ca. 90% all meiner Einkäufe Bio.

Und wenn man die Büffelmozzarellaproduktion nicht unterstützen möchte, macht auch normaler (Kugel-)Mozzarella einen himmelweiten Unterschied zu banalem Streukäse ;-)

Alles Liebe & einen guten Start in die neue Woche,
Anni :)

chastity64 hat gesagt…

Danke für deinen Post. Ich habe schon mal von einer begeisterten Bloggerin über einen Pizzastein gelesen, hatte ihn aber vieeeel teurer in Erinnerung! Aber die Preise aus dem von dir verlinkten Shop sind ja echt human.
Ich glaub ich hab das nächste Geburtstagsgeschenk für meinen Mann. :-)

chastity64

liv hat gesagt…

Das klingt nach einem tollen Geschenk für meine Schwester (und dann werde ich zu ihr zum Pizzaessen gehen ;)). Hier in NL gibt es in Küchen in Mietwohnungen leider keinen platz für einen vernünftigen Ofen. Wir haben wie so viele so'ne kombi mikrowelle mit mini Ofen - aber die mikrowelle ist was mich betrifft in diesem Haushalt verboten ;)) .
Liefs, liv

Justellamaria hat gesagt…

Wow sieht super lecker aus!

Liebe Grüße Ella
von soSparki